Schöne neue Welt: Utopia
(Kurzgeschichte)
In den Wäldern von Utopia lebte eine Gemeinschaft von Tieren. Sie alle hatten ihre einzigartigen Fähigkeiten und Talente. Doch sie lebten in einem ungerechten System, das von einer kleinen Gruppe dominanter Tiere kontrolliert wurde. Die Wohlhabenden hatten alles, während die Ärmsten kaum genug zum Überleben hatten.
Diese Tiere, die an diesem System verdienten, wurden "Ertrag-Oberhäupter" genannt.
Die Ertrag-Oberhäupter, die alle Produktionsmittel hatten, ließen diejenigen, die keine Produktionsmittel hatten, für wenig Ertrag arbeiten. Oftmals reichte dieser Ertrag nicht aus und so mussten viele eine zweite Tätigkeit ausüben.
Der wenige Ertrag der Arbeiter wurde von sogenannten "Ertrag-Institutionen" verwaltet. Manchmal sind diese Institutionen in eine Ertrag-Krise gefallen und dadurch verloren viele Arbeiter ihren wenigen Ertrag.
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Eines Abends versammelten sich die Tiere im Schutz der Dunkelheit, um über ihre Probleme zu sprechen. Von dieser Versammlung durften die Ertrag-Oberhäupter nichts mitbekommen, da sie ansonsten mit Gewalt versucht hätten, dieses Treffen zu zerschlagen.
Die weise alte Eule erklärte ihnen die Idee einer Gemeinschaft, in der alle gleich behandelt sowie gemeinsam für das Wohl aller arbeiten würden. Die Tiere erkannten, dass sie nur durch Zusammenarbeit und Solidarität eine gerechtere Welt schaffen konnten. Sie beschlossen, dieses System zu etablieren. Sie wussten, dass es einige Zeit benötigt, um dieses System umzusetzen. Doch sie wussten mit Weitblick, dass es sich für die Zukunft lohnen würde.
Die ersten Jahrzehnte waren hart und es gab immer wieder kämpfe, da die Ertrag-Oberhäupter mit aller Gewalt versuchten, das alte System wiederherzustellen. Doch die Arbeiter wollten sich nicht mehr ausbeuten sowie unterdrücken lassen und kämpften weiterhin für eine gerechtere Zukunft.
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Die Tiergemeinschaft hat über Jahre das neue System optimiert sowie angepasst und so trug dieses neue System nach und nach Früchte:
Alle Tiere teilten ihre Fähigkeiten und Ressourcen miteinander. Sobald etwas benötigt wurde, wurde es produziert. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. So konnte innerhalb kurzer Zeit die Dekadenz herabgesetzt werden. Die starken Tiere halfen den schwächeren und diejenigen mit viel Nahrung teilten sie mit denjenigen, die hungrig waren. Es gab keinen Platz für Habgier oder Selbstsucht. Jeder trug somit seinen Teil zum Gemeinwohl bei.
Mit der Zeit blühte das Leben in Utopia auf. Die Tiere waren glücklicher und ihre Gemeinschaft war stärker als je zuvor. Es gab keinen Neid oder Hass, sondern eine große Solidarität unter den Tieren.
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Eines Tages kamen einige Reisende von außerhalb in die Wälder von Utopia. Sie hörten von dieser wundersamen Gemeinschaft und waren neugierig, wie diese funktionierte.
Die Reisenden waren erstaunt, wie die Tiere miteinander interagierten und wie friedlich und harmonisch ihre Gesellschaft war.
"Warum seid ihr so erstaunt?", wurde einer der Reisenden von der weisen Eule gefragt.
"Wir hören bei uns stets, dass dieser Wald und dessen Bewohner unterentwickelt und zudem nicht glücklich sind. Eure Umwelt wäre angeblich total verdreckt und euer Volk wäre sonderbar und kriegsbereit", antwortete einer der Reisenden.
"Und? Was ist euer Eindruck?", fragte die weise Eule.
"Es ist das Gegenteil von dem, was wir daheim über euch zu hören bekommen. Ich verstehe nicht, warum wir sowas bei uns über euch gesagt bekommen und warum so viele Bewohner bei uns diese falschen Informationen glauben", sagte einer der Reisenden verärgert.
Die weise Eule antwortete ohne Groll:
"Die Antwort ist einfach: Bei unserer Gemeinschaft gibt es kein Arm und Reich. Jeder hilft hier nach seinen Möglichkeiten und jeder wie er es kann. Diejenigen, die euch diese falschen Informationen über uns geben, wollen unser System nicht, weil sie mit eurem System viel Ertrag verdienen und dadurch Macht haben. Sie wollen nicht, dass ihr System von diesem abgelöst wird. Deshalb werden viele Lügen verbreitet. Und eure Bewohner informieren sich nicht richtig und glauben vieles sehr schnell, ohne zu hinterfragen."
Die Reisenden erkannten, dass das System ihnen etwas Wertvolles beibrachte: Dass das Teilen und die Zusammenarbeit das Fundament einer gerechten und glücklichen Gesellschaft sein könnten.
Als die Reisenden zurück in die Welt hinausgingen, trugen sie die Botschaft des Systems mit sich.
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Es war eine Erinnerung daran, dass eine bessere Welt möglich ist, wenn alle ohne Neid zusammenhalten und füreinander sorgen.
ENDE