Ein Tag im Dezember
(Kurzgeschichte)
Am 7. Dezember 1941 griffen japanische Streitkräfte überraschend die US-Marinebasis Pearl Harbor auf Hawaii an. Dieser Angriff führte zum Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg. Mehr als 2.400 Amerikaner starben, zahlreiche Kriegsschiffe wurden schwer beschädigt oder versenkt. Dieser Angriff war der Auslöser für die offizielle Beteiligung der USA am Zweiten Weltkrieg auf Seiten der Alliierten.
Der Angriff auf Pearl Harbor war nicht direkt der Auslöser für den Einsatz der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki. Der Angriff auf Pearl Harbor führte jedoch dazu, dass die Vereinigten Staaten offiziell in den Zweiten Weltkrieg eintraten und Teil der alliierten Streitkräfte wurden.
Die Entscheidung, Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abzuwerfen, wurde später im Krieg getroffen. Sie erfolgte im August 1945, als die USA den Krieg im Pazifik gegen Japan weiterführten. Die Bombardierung dieser Städte führte letztendlich zur Kapitulation Japans und zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Gründe für den Einsatz der Atombomben waren vielfältig und umstritten, aber der direkte Zusammenhang mit dem Angriff auf Pearl Harbor besteht nicht. Dieses ist somit faktisch nicht belegt und deshalb falsch, hält sich dennoch hartnäckig in den Köpfen vieler Menschen, um diesen atomaren Genozid der USA zu rechtfertigen.
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07. Dezember 1941
Ein kalter Hauch strich über das Cockpit, als Lieutenant Kenji Tanaka den Rückflug antrat. Sein Herz schlug wild, während die Erinnerungen an den Angriff auf Pearl Harbor sich in schnellen Bildern vor seinen Augen abspielten. Immer wieder und wieder.
Das Funksignal „to ra, to ra, to ra“ hatte sich in seinem Gehör festgesetzt.
Die aufgehende Sonne tauchte die zerfetzten Überreste von Pearl Harbor in ein trügerisches Morgenlicht. Das Donnern der Explosionen, das Schreien der Motoren und der furchtbare Anblick der brennenden Schiffe sowie sterbenden Menschen ließen Kenjis Herz schwer werden. Sein Kampfgeist war erloschen, als er die Zerstörung sah, die er mitverursacht hatte.
Während er den Rückflug antrat, drängten sich Gedanken über die Sinnlosigkeit des Krieges in seinen Geist. Die Augenblicke der Zerstörung standen im Kontrast zu den Worten seiner Ausbildung, den Idealen der Pflichterfüllung und des Gehorsams. Doch nun, hoch über dem Ozean, fühlte er die Last der Verantwortung und das Gewicht des Unausgesprochenen.
Kenji fragte sich, ob es jemals einen Frieden geben könnte, der auf solchen Schrecken basierte. Er zweifelte an der Rechtfertigung seines Handelns und die Gedanken an die unschuldigen Leben, die verloren gegangen waren, quälten ihn. Der Himmel über ihm war klar, doch in seinem Inneren tobte ein Sturm der Gewissensbisse.
Die Worte seines Vaters, der einst von Ehre und Pflicht gesprochen hatte, klangen hohl in seinen Ohren. Der Schmerz des Mitgefühls durchdrang seine Brust und ließ Zweifel an seiner Loyalität aufkommen.
Als die Küste Japans in Sicht kam, umhüllte ihn die düstere Realisierung, dass die Schrecken des Krieges nicht an den Horizonten fremder Länder endeten, sondern in den Herzen derer, die kämpften.
Eine bittere Erkenntnis umhüllte ihn: Die Wirklichkeit des Krieges war kein Heldentum, sondern eine Tragödie, die Unschuldige auf beiden Seiten verschlang.
Als er die Maschine landete, lastete das Gewicht seiner Entscheidungen schwer auf seinen Schultern.
Er wurde mit tosendem Applaus empfangen. Kenji Tanaka war nun ein Kriegsheld.
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Die Last des Erlebten und die Frage nach dem Sinn des Krieges würden ihn noch lange begleiten – eine tiefe Narbe, die auch die Zeit nicht heilen konnte.
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"Ich fürchte, alles, was wir getan haben, ist, einen schlafenden Riesen zu wecken und ihn mit einer furchtbaren Entschlossenheit zu erfüllen."
(Yamamoto Isoroku - japanischer Großadmiral direkt nach dem Angriff auf Pearl Harbor)
ENDE