Absolutismus

(Kurzgeschichte)

 

Eine wurmartige Kreatur, aus Schmutz und Chemikalien geboren, schlängelt sich durch die Straßen einer blühenden Industriestadt. Ihr Weg ist von Chaos und Zerstörung gezeichnet. Jedes Gebäude, welches im Weg steht, wird niedergewalzt und verschlungen. Dieses wurmartige Wesen wächst währenddessen immer weiter.

Politiker, Industrielle und Umweltschützer treffen sich zu einer Krisensitzung.

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Die Diskussion ist hitzig und voller Spannungen. Die Industriellen wollen eine schnelle Lösung und daher eine Strahlenbombe einsetzen. Die Umweltschützer warnen eindringlich vor den verheerenden Auswirkungen einer Strahlenbombe auf die Stadt und betonen die Unumkehrbarkeit der Umweltzerstörung und appellieren an das Gewissen der Anwesenden. Sie malen ein düsteres Bild von einer Welt, die von der menschlichen Gier geplagt und die Natur ausgeblutet ist.

Die Politiker, hin- und hergerissen zwischen dem Wohl der Wirtschaft und dem Schutz der Umwelt, diskutieren über alternative Lösungen.

"Denken Sie an die nächste Wahl. Wenn dieser Wurm diese Stadt verwüstet, wird unsere Industrie keine Gewinne mehr generieren. Die ganze Infrastruktur mit all ihren Vorzügen wird verschwinden. Und Ihre Partei wird deshalb die nächsten Wahlen verlieren. Das garantiere ich Ihnen!", brüllt einer der Industriellen, die weiterhin gegen alternative Lösungen sind.

Die Industriellen drängen darauf, die Strahlenbombe zeitnah einzusetzen, um das unkontrollierte Wachstum des wurmartigen Wesens zu stoppen und damit die Kontrolle über die Stadt zurückzugewinnen.

"Wir haben keine andere Wahl", argumentieren die Industriellen. "Das Wesen muss vernichtet werden, um unsere Existenzgrundlage zu schützen."

"Die radioaktive Strahlung einer Strahlenbombenexplosion verursacht langfristige gesundheitliche Probleme. Darunter Krebs, genetische Schäden und andere ernsthafte Erkrankungen. Zudem führt diese Strahlenexplosion zu erheblicher Umweltverschmutzung, Bodenkontamination und einer Verstrahlung der Luft, des Wassers und des Bodens. Dieses hat langfristige Auswirkungen auf Pflanzen, Tiere und dem Ökosystem. Die Strahlung wird über Jahrzehnte hinweg eine Bedrohung darstellen und die Gesundheit der Bevölkerung sowie die Umwelt stark beeinträchtigen. Wollen Sie dieses tatsächlich für Wählerstimmen und Profit in Kauf nehmen?", argumentieren die Umweltschützer.

"Ihr Umweltschützer habt die letzten Jahre so häufig mit euren Aussagen übertrieben und dann ist es nicht mal ansatzweise so schlimm geworden. Ihr macht immer unnötige Panikmache", kontern die Industriellen.

Die Politiker, beeinflusst von wirtschaftlichen Interessen, den nächsten Wahlen und kurzfristigen Gewinnen, stimmen schließlich den Einsatz der Strahlenbombe zu. Die Warnungen der Umweltschützer wird ignoriert und die Natur mit atomarer Gewalt bekämpft.

"Wir brauchen eine gewisse Zeit, um die Stadt zu evakuieren", sagt einer der Politiker.

"Nein, dafür ist keine Zeit! Es müssen Opfer für die richtige Sache erbracht werden!", schreien die Industriellen.

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Eine Strahlenbombe wird gezündet, um das monströse Wesen zu vernichten. Doch während die Bombe explodiert und das wurmartige Geschöpf inmitten der Stadt zerschmettert, entfesselte sie eine tödliche Welle von Verstrahlung und Zerstörung, die alles in der Stadt und Umgebung vergiftet.

Es dauert nur wenige Sekunden, bis der Feuerball der Strahlenbombenexplosion seinen maximalen Umfang erreicht, aber die Folgen sind augenblicklich verheerend und bleiben für Jahrzehnte. Dieser radioaktiver Feuerball, der heißer ist als die Sonne und eine Kraft von hunderttausende Tonnen TNT hat, tötet erbarmungslos alles Leben. 

Die Strahlenbombenexplosion erzeugt eine gewaltige Druckwelle, die eine Geschwindigkeit von mehreren Hundert Stundenkilometern erreicht. Der Druck tötet Menschen nahe des Epizentrums und verursacht Lungen- sowie Ohrenverletzungen und schwere Verbrennungen. Die Überlebenden, die sich nahe des Epizentrums aufgehalten haben, erblinden für mehrere Stunden. Die obersten Hautschichten dieser Menschen sind buchstäblich verdampft. Sie haben schwere Verbrennungen und einen unstillbaren Durst.

Bei jenen, die etwas weiter weg sind, entstehen innere Blutungen. Zusammenstürzende Gebäude und durch die Luft geschleuderte Objekte töten oder verletzen Menschen schwer. Radioaktiver Niederschlag setzt kurzdrauf ein.

Die überwiegende Mehrheit der Betroffenen stirbt sehr schnell an den Auswirkungen von Verletzungen durch die Druckwelle, an Ersticken oder in Laufe der Zeit an der Strahlenkrankheit.

Radioaktive Partikel und Strahlen werden freigesetzt und töten Zellen, beschädigen Organe und führen zu einem raschen Tod. Zudem schädigt die radioaktive Strahlung Zellen und führt zu Krebs, genetischen Schäden und Mutationen. Die Strahlung verursacht in Menschen Leukämie oder Blutkrebs. Aber auch Schilddrüsen-, Lungen- oder Brustkrebs.

Die Überlebenden werden die Toten beneiden.

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Als der Rauch sich legt und die Stadt in Ruinen liegt, spricht der Umweltschützer mit einer erschütternden Besorgnis in der Stimme:

"Wir haben die Natur jahrzehntelang ausgebeutet und vergiftet. Doch indem wir solche drastischen Maßnahmen ergreifen, um unsere Fehler zu korrigieren, zerstören wir letztendlich nur uns selbst. Die Natur wird sich erholen, aber zu welchem Preis? Wir dürfen nicht vergessen, dass unsere Taten Konsequenzen haben, die weit über unser eigenes Verständnis hinausgehen. Die Zukunft wird uns die Rechnung für unsere Rücksichtslosigkeit präsentieren."

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Die Überlebenden verlassen die einst lebendige Stadt, die nun ein verstrahltes Ödland ist.

Wer hat jetzt wirklich gewonnen? Hat die Menschheit gesiegt, indem sie das monströse Wesen zerstören konnte oder ist es dieses wurmartige Wesen, das die Stadt in einen unerbittlichen Ort der Verwüstung und Verlassenheit verwandelt hat?

In dieser trostlosen Ruinenlandschaft, wo die menschliche Gier und Ignoranz eine einst pulsierende Stadt in ein totes Land verwandelt hat, bleibt die Antwort auf diese Frage im Schweigen der Trümmer und im Flüstern des Windes verborgen.

 

ENDE